Resümee der OÖ Landesgartenschau 2019

Bio.Garten.Eden stand für den achtsamen Umgang mit Lebensmittel, Ressourcen und Menschen und von Anfang an wurde daher nicht nur auf Optik sondern auch auf Inhalte gesetzt. So wurden in der Pflanzplanung erstmalig ressourcenschonende Konzepte eingefordert und in der gesamten Beschaffungslogistik großes Augenmerk auf ökologische und biologische Aspekte gelegt. Bio.Garten.Eden ist die erste (und bis dato einzige) Gartenschau, die mit einem Bio-Zertifikat im landwirtschaftlichen Bereich ausgezeichnet wurde. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen ist nicht nur eine erkennbare Notwendigkeit, sondern auch am Puls der Zeit. So bestätigten 97 Prozent* der Gäste, dass das Thema Ökologie im weitesten Sinne einen sehr hohen Stellenwert hat und ihnen ein sorgsamer Umgang mit natürlichen Ressourcen sehr wichtig ist.

In der gesamten Planung wurde das Pferd von hinten aufgezäumt und zuerst definiert, was danach bleiben soll - darauf aufbauend wurde das Konzept entwickelt, welches sich wunderbar in die schöne Mühlviertler Landschaft eingliedert. 95 Prozent des Geländes bleiben bis mindestens 2024 erhalten und ermöglichen auch in den Folgejahren die Nutzung des Geländes. Neben der nachhaltigen Schaffung von Lebensräumen sollen derartige Großveranstaltungen auch einen entsprechenden wirtschaftlichen Beitrag leisten. Ein Tagestourist gibt 38,40 Euro ** pro Kopf und Ausflug in der Region aus– bei 245.000 Gästen wurde daher nicht nur der Bekanntheitsgrad der Region massiv erhöht, sondern auch entsprechende Wertschöpfung generiert. Trotz überwiegender Zahl an Tagestouristen konnte auch bei den Nächtigungen eine direkt messbare Steigerung von 2 Prozent*** (= 1500 Nächtigungen) erzielt werden. Im Vergleich zum Österreichwert (2,6 Prozent von Mai bis August 2019) ein hervorragendes Ergebnis! 74 Prozent* der BesucherInnen kamen aus Oberösterreich zur Gartenschau; 9 Prozent* der Gäste reisten aus Bayern an, das sind in etwa viermal so viele wie bei vorangegangenen Veranstaltungen. Auf die Bezirksbilanz wirkt sich nicht nur die Schaffung von rund 60 direkten Arbeitsplätzen positiv aus – auch 40 Prozent aller Rechnungen wurden an Firmen im Bezirk Rohrbach bezahlt.

Pro Tag waren etwa acht Gärtner im Einsatz. 120.000 Pflanzen wurden auf insgesamt 6000 m2 Blühflächen gepflanzt, wovon 4000 m2 dauerhaft bestehen bleiben. Ungefähr 3000 Meter Schlauchlänge wurde für die Bewässerung benötigt. Rund 700 Veranstaltungen sorgten dafür, dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Erstmalig wurden in Form von Schwerpunktwochen regionale und saisonale Besonderheiten in den Vordergrund gestellt, die den Gästen ermöglichten, sich ganz spezifisch über das jeweilige Lieblingsthema zu informieren. 47 ExpertInnen informierten bei 78 Expertenrät(d)en/rn die BesucherInnen über die saisonal und regional abgestimmten Schwerpunktthemen. Einen großartigen Beitrag zum Gelingen der Gartenschau leisteten auch die Gemeinden des Bezirkes Rohrbach! Alle Gemeinden präsentierten sich im Pavillon und stellten ihre lebens- und liebenswerten Gemeinden vor. Rund 1000 Akteure aus dem Bezirk zeigten quer durch alle Genres ihr Können und begeisterten das Publikum jeden Sonntag aufs Neue. Viel Wissen wurde bei rund 500 Führungen durch den Bio.Garten.Eden vermittelt, rund 3000 Gäste kamen zu den Kirchenmittwochen in den Schöpfungsgarten und ca. 600 Führungen wurden im Stift Schlägl für Gruppen und Individualgäste durchgeführt. Insgesamt kamen in 150 Tagen rund 1000 Busse nach Aigen-Schlägl, das sind durchschnittlich sechs Busse täglich. Zusätzlich nutzten 176 Schulklassen die Oö. Landesgartenschau für einen informativen Ausflug. 95 Prozent der mitwirkenden Künstler und Experten sind Oberösterreicher. Sieben Abendkonzerte begeisterten die BesucherInnen. Das bestbesuchte Konzert mit 1700 Besuchern war das der Poxrucker Sisters am 19. Juni 2019. Der besucherstärkste Tag war der 15. September mit rund 5000 Gästen im Bio.Garten.Eden. Rund 3000 ehrenamtliche Stunden wurden vom Verein Permakultur Donau-Böhmerwald geleistet und mehrere Tausend Interessierte wurden samstags in die Permakultur eingeweiht. 21 Aigen-SchläglerInnen verzauberten den Gemeinschaftsgarten in ein biologisches Obst- und Gemüseparadies und rund 6000 gefahrene Kilometer mit dem Versorgungsmobil sorgten durch den Elektromotor für eine CO2-Ersparnis von 972kg. Eine Zahl, die nicht messbar und gleichzeitig besonders wichtig ist, sind die vielen Stunden aller Ehrenamtlichen, HelferInnen, Institutionen und Vereine, ohne die eine derartige Gartenschau nicht möglich wäre und die den Bio.Garten.Eden mit Leben und Inhalten füllten! Nicht nur wirtschaftlich war die Oö. Landesgartenschau Bio.Garten.Eden, die mit dem einzigartigen Konzept als erste bio-zertifizierte Großveranstaltung völlig neue Wege ging, äußerst erfolgreich, sondern alles in allem war die nachhaltige Veranstaltung ein großer Gewinn für die gesamte Region. * Quelle: Spectra MarktforschungsGmbH ** Quelle: OÖ Tourismus ***Quelle: Tourismusverband Böhmerwald